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Treffpunkt ist um 09:30 Uhr auf dem Pendler (P+R) – Parkplatz an der B75 zwischen Sottrum und der A1-Auffahrt „Stuckenborstel“. Von Sottrum kommend ca. 60 m nach der Ampel rechts. Von Stuckenborstel bzw. der Autobahn kommend ca. 350 m nach der Autobahn links, noch vor der Ampel. Nach einer herzlichen Begrüßung und der Überprüfung der Teilnehmerliste ertönt auch schon laut und unmissverständlich das Kommando: „Der Grünkohl ruft ! Auf geht’s, Kameraden!“ Unverzüglich setzt sich der Schwarm, bestehend aus 61 Wanderern und drei Vierbeinern in Bewegung. Es geht zunächst nach Westen, hinein ins Dorf.

Wir sind noch keine 10 Minuten unterwegs und schon haben wir eine alte Wassermühle am südlichen Rande von Stuckenborstel am Ufer des Flusses Wieste erreicht. Die erste Mühle an dieser Stelle wurde bereits 1631 erbaut. Die heutige Wassermühle stammt aus dem Jahre 1790. Udo ruft schnell zum Sammeln. Kleine Gläser werden fix hervorgeholt und mit bunten Säften gefüllt. Schnell geht es wieder weiter. Die kleinen Gefäße werden aber noch des Öfteren mit den verschiedensten Flüssigkeiten gefüllt. Bald breitet sich ein wohliges Gefühl im Körper aus.

Nach 4,3 Kilometern haben wir die Hälfte des Weges geschafft und eine Belohnung erwartet uns in Form von kleinen Leckereien. Endlich ist es soweit! Am Rande des kleinen Dörfchens Eckstever erwarten uns Steffen, Nadine und Nany schon ungeduldig. Ihre leckeren Mitbringsel erfreuen unsere Gemüter. Vielen Dank Freunde für eure selbstlose Unterstützung bei unserer Vereinswanderung. Nach einer herzlichen Begrüßung und Worte des Dankes greife ich mir, wie viele Fliegerkameraden, einen Becher und fülle ihn mit würzigem Glühwein, denn der gehört bei einer Grünkohlwanderung unverzichtbar dazu.

In diesem Jahr sind erstmals auch einige Schwertkämpfer der neu gegründeten TuS Abteilung dabei. Der Schwertschaukampf hat in diesen von Krisen geprägten Zeiten Hochkonjunktur. Angebotene Kurse z.B. bei der VHS sind in Windeseile ausgebucht und die Wartelisten sind lang. Schwertschaukampf ist kein „historisches Schwertfechten nach der Deutschen Schule“, sondern eine außergewöhnliche Sportart für jedermann. Die Schwerttechniken sind mittelalterlich inspiriert und wurden für sportliche Zwecke weiterentwickelt. Auf diese Weise entstand eine Art Baukastensystem, das leicht erlernbar ist. Dazu gehören Angriffs- und Verteidigungsszenarien. Standardisierte Bewegungsabläufe gewährleisten möglichst flüssig wirkende Kämpfe bei größtmöglicher Sicherheit. Feste Choreografien gibt es nicht. Die Seminarteilnehmer lernen sehr schnell frei zu kämpfen und zwar „miteinander“ statt „gegeneinander“. In den Kursen sowie bei dem wöchentlichen Training geht es explizit um das Aufeinandertreffen der Schwerter. Die Duellanten achten auch besonders darauf, dass die Klingen niemals in körperliche Nähe kommen, um auch kleinste Verletzungen auszuschließen.

Nach annähernd 30 Minuten Pause geht es mit schnellen Schritten wieder voran, dem Ziel entgegen, das da heißt: „Grünkohl mit Pinkel“. Zur kalten Jahreszeit gehört in Niedersachsen der Grünkohl, in Bremen auch Braunkohl genannt. Ein anständiges Kohl- und Pinkel-Essen dient in dieser die Sinne betrübenden Zeit als körperliche und moralische Aufrichtung. Grünkohl ist ein Essen, das in großer Runde am besten schmeckt. Zusammen mit Pinkel, also Bregenwurst, Bauchfleisch und Kassler wird die Kohlrunde deshalb gern zum Event und gemeinsam mit Freunden zelebriert.

Noch gute vier Kilometer fehlen bis zum Ziel, Der Grünkohl ist fast erreicht und das Gasthaus, „Haus am See“ am Rande von Otterstedt ist schon in Sicht. Schnell nehmen wir an den Tischen Platz und nette Kellnerinnen erkundigen sich nach unseren Getränkewünschen. Nany und Perry bestellen, wie es sich zum leckeren Grünkohlgericht gehört, ein helles Pils.

So ein Grünkohlessen kann immer ein göttlicher Genuss sein. Alle Teilnehmer dieser Wanderung sind begeistert. Besonders der Pinkel ist immer wieder ein Hochgenuss. Und zum Nachtisch Eis mit Kirschen und heißer Soße. Einfach galaktisch lecker. Die Stimmung ist gut und wird mit jedem Bier besser. Man merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht. So gegen 16:00 Uhr fahren die meisten nach Hause oder werden abgeholt. Wir waren 61 Läufer, drei liebe Vierbeiner und 18 Nichtläufer! Ein Gesamtergebnis mit dem wir überaus zufrieden sind! 71 Portionen Grünkohl wurden verputzt, 6 Schnitzelgerichte und 2 vegetarische Leckereien!!!

Denkt bitte alle auch an das nächste kulinarische Großereignis. Es wird übernatürlich lecker.
Am Freitag den 31. Mai findet um 19:00 Uhr im Restaurant Waldhof in Unterstedt das 12. Traditionelle SPARGELESSEN statt.