Ein besonderer Ausflug mit dem Falken...
Im Tiefflug auf der Autobahn
Die Geschichte begann wenig spektakulär. Unser Motorsegler vom Typ SF25C "Falke" wird, wie jedes Jahr vor dem ARC, der technischen Überprüfung auf Lufttüchtigkeit, ausführlich durchgesehen und diverse Wartungsarbeiten werden durchgeführt. Da das Flugzeug im Jahr zuvor länger in der Winterwartung war und im Jahr 2024 vergleichsweise wenig geflogen wurde, wurden keine außergewöhnlichen Reparaturen oder Arbeiten erwartet.
Überraschend wurden dann aber doch in den beiden hinteren Auspuffkrümmern Löcher entdeckt: Korrosionsschäden. Bei einem Flugzeug nach über dreißig Jahren Betrieb darf das passieren.
Um die Auspuffanlage perfekt anzupassen, musste das Flugzeug dann zur Firma Scheibe-Aircraft nach Heubach im Ostalbkreis / Baden-Württemberg. Das sind von Rotenburg (Wümme) knapp 630 Straßenkilometer. Das Problem: das Flugzeug war ohne Auspuffanlage nicht flugfähig. Also musste es auf der Straße transportiert werden. Glücklicherweise konnten wir uns einen geeigneten Anhänger vom Osterholzer Verein ausleihen. Mit vielen Tricks und einiger Mühe konnte der Rumpf sicher auf dem Anhänger verstaut werden. Viele Spanngurte wurden benötigt und noch 200 kg "Trimmgewichte" um das notwendige Auflagegewicht an der Anhängerkupplung zu erreichen. Alle Vorbereitungen waren dann am Mittwochabend um 22:00 Uhr abgeschlossen und um 07:00 Uhr startete der Transport in Richtung Heubach. Diverse Stopps wurden eingelegt, um immer wieder die Spanngurte nachzuziehen bzw. zu kontrollieren. Zehn Stunden später erreichten wir die Halle von Fa. Scheibe-Aircraft auf dem Flugplatz Heubach.
Anja und Albert kamen dann im Hotel und Gasthofbrauerei "Zum Goldenen Hirsch" in Heubach unter und konnten dort leckere Heubacher Brauspezialitäten probieren. Am nächsten Morgen wurde nach dem Frühstück das Gepäck eingepackt und der Ort Heubach zu Fuß erkundet. Hier durften wir erfahren, dass eine sehr bekannte Firma in Heubach ihren Ursprung hat: TRIUMPH Miederwaren und Unterwäsche. Bereits um 10:30 Uhr kam der Anruf: die Auspuffanlage ist erfolgreich und fachgerecht installiert und der Transport kann wieder in die Heimat starten. Um 12:00 Uhr verließ der Transport den Flugplatz Heubach in Richtung A7. Zehn Stunden später stand der Anhänger mit dem Rumpf des Falken wieder in der Halle vom VfL.
Kurz vor Pfingsten waren die abschließenden Arbeiten erledigt, der Motor hatte den Standlauf erfolgreich absolviert und die Freigabe vom Prüfer war erteilt. Damit konnte der Falke zum Werkstattflug am 07.06.2025 abheben.
Text und Fotos: Albert Beneke
